Welche F&E-Projekte eignen sich für die Forschungszulage?

Die Forschungszulage steht für eine breite Palette an Innovationsvorhaben offen. Die Förderung erstreckt sich nicht nur auf traditionelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte, sondern umfasst jegliche Entwicklungsinitiativen, vorausgesetzt, sie lassen sich mindestens einer der drei Kategorien Grundlagenforschung, industrielle Forschung oder experimentelle Entwicklung zuordnen. Hierbei ist es entscheidend, die richtigen F&E-Projekte zu identifizieren, um von der maximalen Förderung zu profitieren.

Welche Projekte werden gefördert?

Die Hürde zum Erhalt der Forschungszulage ist geringer als bei anderen Fördermitteln. Das ist unter anderem der Tatsache zu verdanken, dass die Forschungszulage themenoffen ist. So werden oft weitaus mehr Projekte gefördert als man zunächst annehmen würde. Neben klassischen F&E-Vorhaben umfasst die Forschungszulage alle Entwicklungsprojekte, die den Kategorien Grundlagenforschung, industrielle Forschung oder experimentelle Entwicklung zugeordnet werden können.

Die meisten Aktivitäten in der unternehmerischen Praxis liegen im Bereich der industriellen Forschung oder experimentellen Entwicklung. Grund dafür ist die geringere technologische Unsicherheit im Vergleich zur Grundlagenforschung.

Grundlagenforschung

Experimentelle oder theoretische Arbeiten, die in erster Linie dem Erwerb neuen Grundlagenwissens dienen, ohne dabei eine erkennbare direkte kommerzielle Anwendungsmöglichkeit zu besitzen.

Industrielle Forschung

Planmäßiges Forschen oder kritisches Erforschen zur Gewinnung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten. Ziel der industriellen Forschung ist die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen oder das Erzielen wesentlicher Verbesserungen bei bestehenden Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen.

Experimentelle Entwicklung

Erwerb, Kombination, Gestaltung und Nutzung vorhandener wissenschaftlicher, technischer, wirtschaftlicher und sonstiger einschlägiger Kenntnisse und Fertigkeiten mit dem Ziel, neue oder verbesserte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen zu entwickeln.

Die 3 F&E Kriterien für die Beantragung der Forschungzulage

Die Forschungszulage bietet Unternehmen die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung für Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu erhalten. Laut Forschungszulagengesetz – FZulG des Bundesministeriums der Finanzen müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, um die Förderung in Anspruch nehmen zu können. Im Gegensatz zu den oft zitierten 5 Kriterien des Frascati-Handbuchs gibt es bei der Forschungszulage nur 3 übergeordnete Kriterien: Neuheit, Ungewissheit und Planmäßigkeit.

Die Interpretation und Anwendung der 3 F&E Kriterien fällt vielen Unternehmen schwer. Das wichtigste Kriterium in der Beantragung ist das des technischen oder wissenschaftlichen Risikos. Wenn zu Beginn eines Vorhabens unklar war, ob das Projektziel (aus technischer Sicht) zu erreichen ist oder wie viele Ressourcen zur Lösung notwendig sein werden, dann sind die Chancen für eine Förderung sehr hoch. War die Entwicklung einfach und mit Routinemethoden zu erreichen, dann ist eine Förderung unwahrscheinlich. Gerne beraten wir Sie individuell zu Ihren Projekten und ermitteln gemeinsam das Förderpotenzial für Ihre Vorhaben:

Neuartigkeit

Die Neuartigkeit eines Projektes oder Vorhabens ist gegeben, sobald im Rahmen des Projektes neues Wissen generiert werden konnte. Im Gegensatz zu Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten bezieht sich dieses neue Wissen für Unternehmen allerdings nur auf den aktuellen Erkenntnisstand in der jeweiligen Branche und nicht zwingend auf allgemeingültig neue Erkenntnisse. Dabei müssen die neuen Erkenntnisse auch nicht unbedingt zu einem Produkt oder Verfahren führen, die anderen Produkten oder Verfahren deutlich voraus sind. Die Lösung oder das Wissen sollten in der Form nur noch nicht branchenweit genutzt worden sein und für das antragstellende Unternehmen selbst neu sein. Dies unterscheidet ein F&E-Projekt im Wesentlichen von Kopien, Nachahmungen und Reversed Engineering.

Ungewissheit

Die Ungewissheit stellt wohl das anspruchsvollste Kriterium dar. Hiermit ist insbesondere die Ungewissheit gemeint, ob und mit wie viel wissenschaftlichem (nicht zwingend technischem) Aufwand das Endergebnis erreicht werden kann. Beispielsweise wird für die Einordnung einer Prototypentwicklung als F&E oder Nicht-F&E insbesondere dieses Kriterium herangezogen. Die Entwicklung eines Prototyps zur Erprobung technischer Modelle und Konzepte hinsichtlich der ungewissen Anwendbarkeit, aber auch zur Ausarbeitung von Produktionsvorschriften, Anleitungen bzw. Handbüchern fällt in die F&E-Definition. Die Entwicklung eines Prototyps zum Erwerb technischer oder rechtlicher Zertifizierungen unterliegt keiner wissenschaftlichen Ungewissheit und würde von der BSFZ ausgeschlossen werden.

Planmäßigkeit

Die notwendige Planbarkeit eines Projektes erfordert einen festen Plan, nachdem sich das Projekt bspw. in Verfahrensschritte untergliedern lässt oder sich (Zwischen-)Ergebnisse dokumentieren lassen. Diesen Etappen lässt sich auch klar abgegrenzt vom übrigen Tagesgeschäft ein Budget zuordnen. Insbesondere bei kleineren Projekten setzt dies aber nicht unbedingt eine umfangreiche Berichterstattung voraus. Es ist bereits ausreichend, wenn bspw. ein Mitarbeiter eine projektbezogene (Teil-)Aufgabe für die Lösung einer Problemstellung erhalten hat und diese dokumentiert wurde. Bspw. grenzt die Systematik als Kriterium F&E-Projekte von reinen Trial-And-Error-Methoden ab.

Maßgescheiderte Lösungen, maximale Erfolge

Jedes Unternehmen hat einzigartige Projekte, Daten und Strukturen, die eine maßgeschneiderte Lösung erfordern. Unsere Arbeit bei Busuttil & Company basiert auf einem individuellen Vorgehen, welches uns ermöglicht, das volle Potenzial der Forschungszulage für unsere Kunden auszuschöpfen.

Unsere Case Studies bieten einen Praxiseinblick in die erfolgreichen Antragstellungen unserer Mandanten aus den unterschiedlichsten Branchen und Unternehmensgrößen. Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie, wie wir Unternehmen auf ihrem Weg zum Erfolg begleitet haben:

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