Silhouette mit digitalen Daten als Symbol für digitalen Fortschritt

KI, Software & Automatisierung: Wie digitaler Fortschritt durch steuerliche Förderung gestützt wird

Dass Maschinen selbstständig denken, lernen und Entscheidungen treffen war für viele von uns noch bis vor wenigen Jahren unvorstellbar. Heute ist diese Zukunft längst Realität: Digitaler Fortschritt beinhaltet Künstliche Intelligenz (KI), spezialisierte Softwarelösungen und automatisierte Systeme, die die Art und Weise verändern, wie wir produzieren, entwickeln und wirtschaften. 

Doch mit großen technologischen Sprüngen gehen auch große Herausforderungen einher. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, neue Ideen sowohl technisch umzusetzen als auch finanziell zu stemmen. Gerade in Zeiten, in denen Innovationen oft über die Wettbewerbsfähigkeit entscheiden, wird die Frage nach Investitions- und Entwicklungskosten zentral. 

Genau hier setzt die Forschungszulage an: ein Instrument, das Unternehmen entlastet und sie aktiv darin unterstützt, mutige technologische Schritte zu gehen und ihre Innovationskraft zu stärken. Sie bietet genau dort Unterstützung, wo Visionen Wirklichkeit werden: bei der Entwicklung neuer Technologien, der Erprobung innovativer Verfahren und der Gestaltung digitaler Geschäftsmodelle. 

Digitaler Fortschritt: Motor für Wachstum und Unabhängigkeit 

Wir leben in einer Zeit, in der digitaler Fortschritt nicht mehr die Ausnahme, sondern die Norm ist. Ob smarte Robotik, die eigenständig ganze Produktionslinien überwacht, Embedded AI, die in Maschinen integriert Regelentscheidungen in Millisekunden trifft oder KI-gestützte Software, die Lieferketten in Echtzeit optimiert. Überall dort, wo Daten analysiert und Prozesse automatisiert werden, entsteht durch die Nutzung von KI unmittelbarer Mehrwert. 

Unternehmen, die jetzt in diese Technologien investieren, schaffen sich nicht nur einen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern, sondern sichern sich auch die Möglichkeit, flexibler auf globale Krisen, Lieferengpässe oder Fachkräftemangel zu reagieren. Digitaler Fortschritt bedeutet Unabhängigkeit von starren Prozessen, von überlasteten Ressourcen und von altmodischen Denkmustern. 

Doch genau diese Projekte erfordern mutige Entscheidungen. Entwicklungs- und Personalkosten sind oft hoch, gleichzeitig fehlen vielen Unternehmen die internen Kapazitäten, um solche Innovationen aus eigener Kraft zu stemmen. Genau deshalb lohnt sich ein Blick auf die steuerliche Forschungsförderung. 

Die Forschungszulage: Treiber für technische Exzellenz 

Seit 2020 steht Unternehmen in Deutschland mit der Forschungszulage ein starkes Instrument zur Verfügung, um Forschung und Entwicklung steuerlich zu fördern. Ihr großer Vorteil: Sie ist unabhängig von der Unternehmensgröße oder Branche und funktioniert als Steuergutschrift.

Die Forschungszulage unterstützt Projekte, die echte wissenschaftlich-technische Neuerungen anstreben. Im Zentrum stehen nicht bloße Prozessoptimierungen oder einfache Anpassungen, sondern Entwicklungen, die über den aktuellen Stand der Technik hinausgehen und mit Unsicherheiten verbunden sind. 

Ein verbreitetes Missverständnis: Forschung beginnt erst da, wo Grundlagenwissen generiert wird oder wissenschaftliche Veröffentlichungen entstehen. Das ist nicht korrekt: die Forschungszulage folgt der sogenannten Frascati-Definition der OECD, nach der auch experimentelle Entwicklung und angewandte Forschung förderfähig sind. 

Im Bereich KI und Software bedeutet das beispielsweise die Entwicklung von KI-gestützten Verfahren zur Lösung bislang ungelöster technischer Herausforderungen oder die Schaffung völlig neuer Systemarchitekturen. Projekte, bei denen Unternehmen bestehende Software nur anpassen oder Standardlösungen implementieren, sind dagegen nicht förderfähig. 

KI- und Softwareprojekte im Licht der Forschungszulage 

Viele Unternehmen fragen sich, was genau im Bereich Digitalisierung wirklich förderfähig ist. Die Antwort ist gleichzeitig einfach und komplex: Entscheidend ist, ob das Vorhaben eine technologische Unsicherheit überwindet. Ganz gleich, ob die Entwicklung intern erfolgt oder extern in Auftrag gegeben wurde. Voraussetzung ist, dass es sich um eine eigenständige, zielgerichtete Entwicklung handelt, die über den Stand der Technik hinausgeht. 

Ein Beispiel: Wer ein KI-gestütztes System entwickelt, das Maschinen in der Produktion nicht nur steuert, sondern selbstständig auf Abweichungen reagiert, muss zunächst grundlegende Fragen klären: Wie lassen sich Sensordaten in Echtzeit analysieren? Wie kann die Maschine lernen, eigenständig Handlungsempfehlungen abzuleiten? Und wie werden Sicherheit und Datenstabilität gewährleistet? 

Genau solche Fragen sind typisch für förderfähige FuE-Projekte. Denn sie verlangen nicht nur reine Programmierarbeit, sondern tatsächliche Forschung im Sinne des Forschungszulagengesetzes (FZulG): systematische, planmäßige Arbeiten, die darauf abzielen, neues Wissen zu schaffen oder bestehende Technologien weiterzuentwickeln, um daraus neue oder deutlich verbesserte Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen entstehen zu lassen. Dabei müssen immer auch technische oder wissenschaftliche Unsicherheiten überwunden werden. 

Ebenso relevant sind Projekte, bei denen Unternehmen Embedded AI in ihre Maschinen integrieren. Die Herausforderung liegt hier oft nicht nur in der Programmierung selbst, sondern auch in der komplexen Interaktion zwischen Hardware und Software. Maschinen müssen mit einer Vielzahl von Variablen umgehen können, gleichzeitig robust und zuverlässig funktionieren, typisch für experimentelle Entwicklung. 

Die Bedeutung von technischer Tiefe und Dokumentation 

So innovativ ein Projekt auch ist: Ohne präzise Dokumentation bleibt der Erfolg einer Förderanfrage oft aus. Denn sowohl die Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) als auch das Finanzamt prüfen detailliert, ob die gesetzlichen Kriterien erfüllt sind. 

Eine gelungene Projektbeschreibung muss daher deutlich machen, wo die technologische Unsicherheit lag, welche Lösungswege verfolgt wurden und warum die Entwicklung über den Stand der Technik hinausgeht. Für viele Unternehmen bedeutet das eine neue Art der Transparenz. Entwicklungsprozesse müssen von Anfang an strukturiert und nachvollziehbar aufgezeichnet werden. 

Hier liegt eine große Chance: Wer seine Forschung systematisch dokumentiert, schafft nicht nur die Basis für eine erfolgreiche Förderung, sondern gewinnt auch wertvolle Einblicke in interne Prozesse, kann Fehler früh erkennen und Meilensteine realistisch planen. Gleichzeitig stärkt eine saubere Dokumentation die Nachvollziehbarkeit gegenüber Dritten, insbesondere bei einer späteren Betriebsprüfung. 

Wir bei Busuttil & Company wissen aus Erfahrung: Gut dokumentierte Projekte haben nicht nur bessere Chancen bei der Forschungszulage, sie sind auch deutlich resilienter und erfolgreicher am Markt. 

Erfolgsgeschichte: Data Science als Brücke zwischen Forschung und Produktion 

Wie die Forschungszulage dazu beitragen kann, innovative Entwicklungsprojekte wirtschaftlich abzusichern, zeigt das Beispiel der eoda GmbH aus Kassel. Als Experten für Big Data, Machine Learning und Künstliche Intelligenz entwickelt eoda mit ihrer Softwareplattform YUNA eine Umgebung, die Zustandsüberwachung und vorausschauende Wartung auf ein neues Level hebt. 

Die technische Herausforderung bestand darin, Algorithmen, die bisher in Laborumgebungen eingesetzt wurden, so weiterzuentwickeln, dass sie robust, skalierbar und zuverlässig in produktiven Prozessen einsetzbar sind. Dabei ging es um die grundlegende Frage, wie Datenintelligenz in Echtzeit, dezentral und agentenbasiert umgesetzt werden kann. Ein Paradebeispiel für experimentelle Entwicklung mit hohem Forschungscharakter. 

Oliver Bracht, Geschäftsführer der eoda GmbH, beschreibt die Zusammenarbeit mit Busuttil & Company als entscheidenden Erfolgsfaktor:  

„Im ersten Moment dachten wir, den Antrag können wir auch alleine stemmen. Doch schnell wurde klar, wie komplex der Prozess tatsächlich ist. Die externe Beratung war nicht nur eine Unterstützung inhaltlicher Art, sondern auch ein Sparringspartner, der sich wirklich für unsere Technologie interessierte.“ 

Dank der Forschungszulage konnte eoda ihre Entwicklungsarbeiten rückblickend fördern lassen und diese Entlastung gezielt für neue Innovationsschritte nutzen. Für Bracht ist klar:  

„Die Forschungszulage ist ein wichtiges Fundament, um aus Forschung echte Mehrwerte zu schaffen und unsere Innovationsstrategie konsequent voranzutreiben.“ 

Die Zukunft der Forschungsförderung

Die Forschungszulage ist kein statisches Instrument. Sie entwickelt sich weiter, um Unternehmen langfristig zu unterstützen. Ab 2026 profitieren Unternehmen von erheblichem Rückenwind für Innovationen, initiiert durch das von der Bundesregierung am 11. Juli 2025 verabschiedete Investitionssofortprogramm

So steigt die maximale Bemessungsgrundlage ab 2026 von derzeit 10 Mio. € auf 12 Mio. € pro Unternehmen und Jahr. Das bedeutet: Unternehmen können künftig bis zu 3 Mio. € jährlich an Steuergutschrift erhalten, bei kleinen und mittleren Unternehmen sogar bis zu 4,2 Mio. €. 

Besonders interessant: Ab 2026 wird auch ein pauschaler Zuschlag für Gemein- und Betriebskosten eingeführt. Konkret können Unternehmen zusätzlich 20 % der förderfähigen F&E-Personalkosten als Gemeinkosten geltend machen. Das vereinfacht die Nachweisführung und steigert somit die Attraktivität der Forschungszulage erheblich. 

Zudem wird die Pauschale für Eigenleistungen und Tätigkeitsverfügungen von bislang 70 € auf 100 € pro Stunde angehoben. Damit werden interne Entwicklungsleistungen deutlich besser honoriert. Insbesondere für kleinere Unternehmen und Start-ups ein wichtiger Hebel zur Finanzierung eigener Innovationskraft. 

Diese Neuerungen sind Teil eines umfassenden steuerpolitischen Maßnahmenpakets zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Sie zeigen, dass Forschung und Entwicklung auch politisch als Schlüsselfaktor für nachhaltiges Wachstum gesehen werden. 

Fazit: Den digitalen Fortschritt aktiv gestalten 

Ob KI, Embedded AI, Robotik oder spezialisierte Softwarelösungen: Digitaler Fortschritt ist längst keine Kür mehr, sondern eine strategische Pflicht. Unternehmen, die heute in diese Technologien investieren, sichern sich technologischen Vorsprung und Zugang zu neuen Märkten und Geschäftsfeldern. 

Die Forschungszulage unterstützt genau dort, wo Risiken groß und Ressourcen knapp sind. Sie bietet Unternehmen die Möglichkeit, mutige Ideen in die Realität umzusetzen, ohne dabei die finanzielle Stabilität zu gefährden. 

Mit den kommenden Verbesserungen ab 2026 wird dieses Instrument noch wirkungsvoller, doch der richtige Zeitpunkt zu handeln ist jetzt. 

Wir bei Busuttil & Company begleiten Sie von der technischen Projektanalyse über die Förderfähigkeitsbewertung bis hin zur finalen Antragstellung. Dabei verstehen wir nicht nur die Gesetzestexte, sondern auch die Technologien und die Dynamik hinter modernen Innovationsprojekten. 

Sie möchten wissen, ob Ihre KI- oder Automatisierungsprojekte förderfähig sind? 

Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie individuell, praxisnah und mit echtem Expertenwissen. 

Autor: Dr. Markus Busuttil

Dr. Markus Busuttil ist Gründer und Geschäftsführer von Busuttil & Company. Er hat über 11 Jahre Erfahrung in der Beratung zur steuerlichen Forschungsförderung in Großbritannien gesammelt, darunter über 5 Jahre bei Deloitte. Er unterstützte Mandanten aus der Industrie sowie multinationale Gruppen und Private Equity Funds. Markus Busuttil studierte Maschinenbau in Hannover und Wales. Nach erfolgreichem Studienabschluss folgte die Promotion an einem kollaborativem Forschungszentrum zwischen der University of Birmingham und der Firma Rolls-Royce. Heute konzentriert sich sein Team aus Ingenieuren, Projektmanagern und Betriebswirten darauf, Kunden bei der Beantragung der Forschungszulage zu unterstützen.

KI, Software & Automatisierung: Wie digitaler Fortschritt durch steuerliche Förderung gestützt wird

Digitaler Fortschritt braucht Förderung. Erfahren sie worauf es bei KI- und Softwareprojekten wirklich ankommt.

Beratung mit Auszeichnung: Innovative Ideen brauchen starke Partner

Seit dem vergangenen Freitag ist es offiziell: Busuttil & Company gehört zu den besten Mittelstandsberatern.

Rückenwind für Innovationen: Bundesregierung plant Verbesserung der Forschungszulage 2026 durch steuerliches Investitionsprogramm

Im Koalitionsvertrag wurde es bereits angekündigt, wenige Wochen später liegt der erste Gesetzesentwurf vor. Im Rahmen eines Investitionssofortprogramms plant die Bundesregierung eine erneute Verbesserung der Forschungszulage 2026.