Pride Flagge

Pride Month 2025: Vielfalt im Unternehmen ist mehr als ein Statement

Warum der Pride Month nicht an Bedeutung verliert 

Es gibt Themen, über die in der Business-Welt seltener gesprochen wird als über Umsatz, Innovationen oder Strategien. Dabei betreffen sie uns doch häufig viel direkter. Der Pride Month ist ein solches Thema und eines das uns bei Busuttil & Company und vor allem mir persönlich ganz besonders am Herzen liegt. Denn: Wie jedes Jahr im Juni wird es bunt. Unternehmen zeigen Flagge, Social-Media-Feeds füllen sich mit Regenbogenfarben. Doch hinter dem Sichtbaren steckt noch oft das Unsichtbare. Zum Pride Month sollten wir uns immer wieder daran erinnern, dass queere Sichtbarkeit nicht bloß irgendein bunter Marketingtrend ist – sie ist ein historisch erkämpftes Recht für alle Mitglieder der LGBTQIA+ Community. 

Seinen Ursprung hat der Pride Month bereits im Jahr 1969 während der Stonewall-Aufstände in New York, bei denen sich lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen erstmals kollektiv gegen systematische Diskriminierung und Polizeigewalt zur Wehr setzten. Was als Protest begann, wurde schnell zu einer globalen Bewegung. Und auch wenn queere Menschen heute in einigen Ländern mehr Rechte haben als damals, sind ihre Sicherheit und ihre Gleichberechtigung noch längst keine Selbstverständlichkeit. 

Noch immer erleben queere Menschen Ausgrenzung, ob offen oder subtil. In Bewerbungsgesprächen, in Kantinen, in der Sprache, in der Repräsentation. In der täglichen Frage: „Kann ich hier wirklich ich selbst sein?“. Der Pride Month ist deshalb nicht bloß ein wiederkehrendes Ritual, viel mehr ist er ein jährlicher Reminder, der sichtbar machen soll, was nach wie vor häufig übersehen wird.  

Und er stellt Unternehmen wie unseres vor die Verantwortung, nicht nur für Vielfalt und Inklusion zu werben, sondern Räume zu schaffen, in denen alle Menschen sich wirklich sicher und willkommen fühlen. 

Es ist leicht, auf den Pride Month-Zug aufzuspringen – aber schwer, wirklich mitzufahren 

Ein Regenbogen im Logo, ein LinkedIn-Post mit Herz-Emoji – und schon ist die Sache erledigt? So einfach ist es eben nicht. Der Pride Month ist keine Imagekampagne! Er ist eine Einladung für jeden von uns und Verantwortung zugleich, denn es geht nicht nur um die reine Symbolik der Regenbogenflagge. Das Thema Inklusion beginnt meist erst da, wo es anstrengend wird. Wo wir den Mut haben, alte Strukturen infrage zu stellen. Wo wir uns mit unseren eigenen „blind spots“ beschäftigen und bereit sein müssen, daraus zu lernen. Wer Sichtbarkeit und Inklusion wirklich ernst meint, sollte sich fragen: Welche Stimmen hören wir nicht? Wen fördern wir nicht? Und vor allem: warum? 

Uns ist bewusst, dass das in Zeiten zunehmender Polarisierung sicherlich keine leichte Aufgabe ist. Je präsenter die LGBTQIA+ Community wird, desto lauter werden auch die Gegenstimmen. Rechte Narrative gewinnen an Boden, Queerfeindlichkeit wird wieder gesellschaftsfähiger – in den Medien, in der Politik, in Kommentaren. Und genau deshalb dürfen wir nicht leise werden. Nicht abwarten und erst recht nicht mitmachen beim Wegsehen. Denn Haltung bedeutet, sich auch dann zu zeigen, wenn es unbequem wird. 

Pride & Diversity – Teil unserer Identität und warum sie zusammengehören 

Am Diversity Day vergangene Woche haben wir uns gefragt, ob das, was uns unterscheidet, nicht genau das ist, was uns stärker macht. Bei Busuttil & Company ist Diversity kein inflationärer Trendbegriff. Sie ist unsere alltäglich gelebte Realität und fester Bestandteil unserer Identität als Beratung. Unser Team bringt eine Vielzahl an Perspektiven mit: verschiedenste Religionen, Herkünfte, sexuelle Identitäten, Lebensentwürfe und Sprachen. Diese Vielfalt erkennen wir als unsere größte Stärke und bildet somit das Fundament unseres Erfolgs. 

Mit dem Pride Month rückt allerdings eine weitere Perspektive in den Vordergrund. Statt um Strukturen geht es dabei um die Sichtbarkeit, um die Identität und um die Sicherheit queerer Menschen. Die LGBTQIA+ Community erlebt dabei nach wie vor, dass ihre Offenheit ein Risiko bedeuten kann, selbst in Umfeldern, die sich als divers verstehen. Uns ist klar, dass es nicht reicht Zugehörigkeit organisatorisch abzubilden, denn wahre Diversität zeigt sich in unserem Alltag – in unserer Sprache, unserem Verhalten und unseren Reaktionen. Pride und Diversity lassen sich nicht voneinander trennen – jedenfalls nicht, wenn wir es wirklich ernst meinen. Strukturelle Vielfalt ohne die Anerkennung queerer Lebensrealitäten bleibt eine schöne Fassade. Ein buntes Logo im Juni ist schließlich schnell gesetzt, aber ohne den Willen, sichere Räume für seine Mitarbeitenden zu schaffen, bleibt es eben nur bei gut gemeinter Symbolik. 

Wie wir Vielfalt leben – nicht nur im Juni 

Meine Verantwortung dafür begann bereits vor der Gründung von Busuttil & Company – mit dem tiefen Wunsch, einen Raum zu schaffen, in dem Menschen unabhängig von Herkunft, Identität, Sexualität oder Lebensweise herzlichst willkommen sind und sich frei entfalten können. Ein Umfeld, in dem niemand darüber nachdenken muss, ob das eigene Ich „ins Bild passt“. Eines, in dem Unterschiedlichkeit als Bereicherung verstanden wird und genau diese Überzeugung war und ist bis heute mein Antrieb. 

Was als meine persönliche Haltung startete, ist heute integraler Bestandteil unserer B&C-Familie: Wir wissen, dass gelebte Vielfalt nicht einfach so „passiert“. Sie entsteht durch unsere täglichen bewussten Entscheidungen – im Recruiting, in der Teamführung und besonders in der Art wie wir miteinander arbeiten. Dabei durften wir lernen, dass unterschiedliche Perspektiven für uns kein Risiko bedeuten, sondern ganz klar unser stärkstes Werkzeug sind. 

„Schon bei der Gründung habe ich mir viele Gedanken gemacht, wie ein Umfeld aussehen muss, in dem sich wirklich jede*r willkommen fühlt. Ich will, dass niemand bei uns darüber nachdenken muss, wie jemand spricht, liebt, lebt, glaubt oder aussieht, um gesehen zu werden. Heute bin ich stolz darauf, dass genau das bei uns Realität ist und jeder von uns täglichdaran arbeitet.“ Markus Busuttil, CEO von Busuttil & Company 

Wir haben uns bei Busuttil & Company einen Raum geschaffen, in denen unsere Mitarbeitenden sich nicht verstellen müssen. Wir hören zu, wir lernen, wir diskutieren, auch wenn es unbequem ist. Wir üben Sprache, reflektieren Verhalten und arbeiten täglich daran, unser Miteinander aktiv zu gestalten. Und wir wissen auch: Wir sind nicht „fertig“. Inklusion ist kein Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess. Aber wir haben ihn begonnen und wir gehen ihn gemeinsam mit voller Überzeugung. 

Vielfalt ist bei uns nicht nur auf unser Team bezogen. Sie prägt auch unsere Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Denn unsere Beratung wird besser, wenn wir mehr sehen, mehr verstehen, mehr hinterfragen. Unterschiedliche Erfahrungen führen zu besseren Ergebnissen und unterschiedliche Perspektiven erzeugen mehr Tiefe.  

Pride bedeutet sich selbst zu hinterfragen 

Der Pride Month ist kein wiederkehrender Pflichttermin für Social Media. Er ist ein Weckruf für Unternehmen, für Führungskräfte, für Teams. Aber auch (und vielleicht insbesondere) für uns ganz persönlich. Bei Busuttil & Company glauben wir: Vielfalt macht uns menschlicher und zeitgleich professioneller. Sie macht unsere Arbeit authentisch, und dadurch ganz besonders wirksam. Bei uns ist sie kein Nice-to-have – sie ist Grundvoraussetzung für eine Beratung auf Augenhöhe. 

Vielleicht ist der Pride Month also genau der richtige Moment, um uns zu hinterfragen: Tragen unsere täglichen Entscheidungen dazu bei, dass Menschen sich wirklich sicher fühlen – oder eben doch nur willkommen, solange sie sich anpassen? Es liegt an uns, den Unterschied zu machen. Nicht nur als Unternehmer, sondern als Mensch.

Autor: Dr. Markus Busuttil

Dr. Markus Busuttil ist Gründer und Geschäftsführer von Busuttil & Company. Er hat über 11 Jahre Erfahrung in der Beratung zur steuerlichen Forschungsförderung in Großbritannien gesammelt, darunter über 5 Jahre bei Deloitte. Er unterstützte Mandanten aus der Industrie sowie multinationale Gruppen und Private Equity Funds. Markus Busuttil studierte Maschinenbau in Hannover und Wales. Nach erfolgreichem Studienabschluss folgte die Promotion an einem kollaborativem Forschungszentrum zwischen der University of Birmingham und der Firma Rolls-Royce. Heute konzentriert sich sein Team aus Ingenieuren, Projektmanagern und Betriebswirten darauf, Kunden bei der Beantragung der Forschungszulage zu unterstützen.

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